Butscha, Mariupol, Kiew, …. Die Liste der Orte, an denen in der Ukraine unermessliches menschliches Leid geschah und geschieht, ist leider lang. Wir alle hören tagtäglich davon, der Krieg macht uns sehr betroffen und viele Menschen möchten helfen.

So auch der Leistungskurs Politik und Wirtschaft aus der Q2. Daher beschlossen die 20 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Tutor U. Kirsch, den Wandertag des Jahrgangs 12 für die Ukraine-Hilfe zu nutzen und mit der eigenen Arbeitskraft einen (kleinen) Beitrag für die Menschen in der Ukraine zu leisten. Gleichzeitig war es das Ziel, den eigenen Horizont zu erweitern, denn bisher hatte kaum jemand aus dem Kurs Einblick in die Ukraine-Hilfe gehabt.

Wir einigten uns schnell und einstimmig, den Wandertag bei den Maltesern auf dem Kasseler Rothenberg zu verbringen. Eigentlich vorrangig für die Unterstützung der hiesigen Bevölkerung gedacht, entwickelten sich die in der Flüchtlingshilfe bewährten Malteser Kassel seit Kriegsbeginn zum Zentrum der Ukraine-Hilfe für Nordhessen. Dabei organisieren sie sowohl die Hilfe für geflüchtete Menschen als auch Hilfstransporte in die Ukraine.

Der Tag auf dem Rothenberg begann mit einer Vorstellungsrunde, in der sich die Gäste von der ASS, die ehrenamtlichen Helferinnen und Sozialpfarrer Stefan Krönung kennenlernten. Dabei erhielt der Kurs einen Überblick über die verschiedenen Tätigkeitsbereiche der Malteser. Die Schülerinnen und Schüler teilten sich anschließend nach Interessen auf. So ließ sich der Kurs unter anderem für die Bereiche Kochen, Spendenannahme, Sortieren von Verbandsmaterial, Reparatur von Fahrrädern und für den Telefondienst begeistern. Zwei Schüler hielten den Tag außerdem als Podcast fest, indem sie Interviews mit vielen Beteiligten führten. Die Veröffentlichung wird bald erfolgen.

Unter Anleitung der Ehrenamtlichen entwickelte sich eine produktive und angenehme Arbeitsatmosphäre, dank derer am Ende des Tages der Bestand an Verbandskästen sortiert, mehrere Fahrräder repariert und ein leckeres Mittagessen, für alle auf dem Rothenberg, kreiert war.

Abschließend versammelte sich die Gruppe in der angrenzenden Kirche St. Joseph. Dort gaben die Malteser einen tieferen Einblick in ihren Telefonbesuchsdienst und eine Ordensschwester berichtete von ihrer Tätigkeit. Es folgte für die politikinteressierten Schülerinnen und Schüler eine angeregte Diskussion mit dem Pfarrer Herrn Krönung über Krieg, Frieden und Flucht im Zusammenhang mit der aktuellen Weltlage. Beeindruckt von der Masse an Kartons mit Hilfsgütern in der Kirche endete der Ausflug für den Kurs am Nachmittag.

Wir als PoWi-LK möchten uns bei Pfarrer Stefan Krönung und bei den Ehrenamtlichen für den interessanten, vielseitigen Einblick bedanken. Für viele von uns war dies Neuland und die Bedeutung von sozialem, ehrenamtlichem Engagement wurde uns umso deutlicher vor Augen geführt.

Wir hoffen, dass unser Einsatz hilfreich war, wobei uns bereits zu Ohren gekommen ist, dass direkt nach unserem Besuch die nächste Lieferung mit Verbandskästen eingetroffen ist…

Text: Eike Stämm, PoWi-LK, Q2 Bilder von: U. Kirsch, F. Bühl, J.-D. Heinrich, T. Otte und weiteren Schülerinnen und Schülern des Leistungskurses Q2E