Über 160 Schülerinnen und Schüler der Nord- und Osthessischen Europaschulen (NOHES) hatten sich am 30. März in der Aula versammelt, um an einer zweistündigen Podiumsdiskussion von Landespolitikerinnen und -politikern teilzunehmen. Unter dem Thema „Bildungsland Hessen? Das erleb‘ ich nicht“ ging es um aktuelle Problemlagen an den hessischen Schulen aus Sicht von Jugendlichen und um Lösungsansätze dafür.
Nach einleitenden Worten von Herrn Crede und Herrn Krüger in seiner Funktion als Regionalkoordinator der NOHES gehörte die Bühne der Aula drei Schülerinnen und einem Schüler von NOHES, die die Veranstaltung moderierten. Zusammen mit der Dramaturgin Julia Hagen und Herrn Krüger sowie weiteren Schülerinnen und Schülern von Europaschulen hatten sie die Podiumsdiskussion vier Wochen zuvor in einem eintägigen Workshop an der ASS vorbereitet.
Die vier Jugendlichen konnten auf der Bühne die folgenden Landespolitikerinnen und -politiker begrüßen:
CDU: Claudia Ravensburg, MdL
FDP: Lisa Deißler, MdL
FREIE WÄHLER: Laura Schulz, stellv. Landesvorsitzende FREIE WÄHLER
GRÜNE: Felix Martin, MdL
DIE LINKE: Thorsten Felstehausen, MdL
SPD: Gisela Stang, MdL
VOLT: Che Chukwumerije, Landeslistenplatz Nr. 1
Diese mussten sich in entweder … oder-Fragen dem Publikum vorstellen. Dabei ging es u.a. um die Entscheidungen „investieren oder konsumieren“, „Pizza oder Döner“ oder „Auto oder ÖPNV“. Alle Teilnehmenden antworteten souverän bis humorvoll.
Folgende Themengebiete wurden im Laufe des Vormittages behandelt:
- Bildung
- Digitalisierung
- Mobilität
- Politische Beteiligung.
Ihre Reihenfolge wurde mit dem Tool „Mentimeter“ festgelegt, das noch mehrfach im Laufe des Vormittages zum Einsatz kommen sollte, um Einschätzungen des Publikums abzufragen. „Digitalisierung“ kam mit großem Abstand auf den 1. Platz. Hier ging es um schwankendes WLAN, fehlende Leihgeräte oder Lehrkräfte, die von den Errungenschaften der Digitalisierung nur selten Gebrauch machen. Die anwesenden Politikerinnen und Politiker stellten jeweils die Vorstellungen ihrer Parteien vor, wobei fast alle den ihnen gesetzten zeitlichen Rahmen deutlich überschritten.
Bei der Bildung ging es um diese beiden Fragen:
- Wie stellen Sie sich das hessische Schulsystem in 5 Jahren, in Bezug auf Lehrermangel, Digitalisierung und Sanierungsbedarf realistisch vor und wie stellen Sie sich die Umsetzung vor?
- Wie wollen Sie auf die steigende mentale Belastung durch Schulstress reagieren, um den Schüler zu helfen?
Ebenso verlief es bei den Themen „Mobilität“ und „Politische Beteiligung“. Besonders gut an kamen beim Publikum die Forderungen des VOLT-Vertreters nach einem Hessenticket für alle, der Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre sowie der digitalen Lehrmittelfreiheit.
Danach hatten die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler noch die Möglichkeit, individuelle Nachfragen zu stellen. Alles, was an diesem Vormittag nicht gefragt werden konnte, wurde im Mentimeter festgehalten. Hier ging es zum Beispiel um Begriffe wie „mental health“, „kleinere Klassen“ und (natürlich 😉 ) „Bubatz“.
Am Ende gab es großen Applaus aus dem Publikum vor allem für das Moderationsteam und positive Rückmeldungen für die Veranstaltung von den teilnehmenden Politikerinnen und Politikern. Alle Akteurinnen und Akteure versammelten sich noch zu einem Gruppenfoto vor der Bühne, während die auswärtigen Schülerinnen und Schüler schon auf dem Weg zu ihren Bussen und Bahnen waren. Die im letzten Jahr initiierte Reihe von Podiumsdiskussionen der NOHES wird im März 2024 an einer anderen Schule in Kassel fortgesetzt werden.
Text und Bilder: Hr. Krüger