Gedenk- und Erinnerungskultur gehört zu den Themen, mit denen sich die 13. Jahrgangsstufe des Kasseler Gymnasiums im Geschichtsunterricht befasst. Um den Wandel eben dieser Erinnerungskultur ging es bei einer Führung über die Kriegsgräberstätten des Kasseler Hauptfriedhofs Ende Februar.
Auf den verschiedenen Anlagen für Opfer des Zweiten Weltkriegs, alle in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts erreichtet, stehen Deutungen der Geschichte in Stein gemeißelt, die unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten überwunden hat. Das Mahnmal der Kriegsgräber bekommt damit eine zweite Ebene: Es mahnt nicht nur vor den Schrecken des Krieges, sondern auch vor einfachen und bequemen Deutungen des Weltgeschehens.
Die Voraussetzung, dass die Mahnung gehört und verstanden wird, ist das Verstehen der bildlichen Darstellungen, der Inschriften, der Zeichen der Zeit, der Geschichte. Bei wunderbarem Vorfrühlingswetter ließen sich die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Führung gern zum Spurenlesen, Nachdenken und Urteilen animieren.
Dr. Maike Bartsch
Regionalbeauftragte Hessen Nord
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.