Auch in diesem Jahr beging die Schulgemeinde der ASS den Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus mit zahlreichen Aktionen. Der Geschichte-OK der E 1 von Frau Rützel reinigte die Stolpersteine der ASS, die sich südlich des Schulgebäudes befinden. Außerdem nahm er an der Aktion #everynamecounts der Arolsen Archives teil. Über beides wird separat auf dieser Homepage berichtet.
Während der ganzen Woche wurde in der Aula eine Ausstellung zum jüdischen Leben in Nordhessen vor und nach dem NS-Regime von allen 10. Klassen im Geschichtsunterricht sowie von mehreren anderen Klassen und Kursen besucht. Auf den Roll-Ups wird historischen Aufnahmen von Orten jüdischen Lebens der jetzige Zustand gegenübergestellt und kurz erläutert. Die Ausstellung ist aus einem Projekt hervorgegangen, das Herr Krüger 2018 mit seinem damaligen Geschichte-LK als Beitrag für den Schülerwettbewerb zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938 eingereicht hatte. Der Kurs belegte damit den 4. Platz von 65 teilnehmenden Schulen. Die Ergebnisse waren in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Kassel der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ergänzt und als Ausstellung gestaltet worden. Erstmals wurden in diesem Jahr auch die drei Roll-Ups zur Vorgeschichte, dem Verlauf und den Folgen der Reichspogromnacht gezeigt.
Wie Frau Rützel war auch Herr Krüger mit einer Lerngruppe zur Reinigung von Stolpersteinen unterwegs. Er besuchte mit seinen Schülerinnen und Schülern aus der Klasse 10 E, die erstmalig an dem Projekt teilnahmen, die Gedenkorte an der Kölnischen und der Breitscheidstraße. Dabei nahm die Gruppe vom ehemaligen Vorsitzenden des Kasseler Stolpersteine-Vereins, Jochen Boczkowski, die Urkunde über die Pflegepatenschaft für den Stolperstein seines Onkels Leon Boczkowski an der Breitscheidstr. 3 entgegen. Die Schülerinnen und Schüler lauschten mit großem Interesse der bewegenden Schilderung des Lebens des kommunistischen Widerstandskämpfers, der zwar das 3. Reich überlebt hatte, aber kurz darauf an den Spätfolgen seiner langen KZ-Haft verstarb.
Am Nachmittag des 27. Januars schließlich nahm Herr Krüger als Vertreter der ASS an der offiziellen Gedenkveranstaltung der Stadt Kassel am alten Polizeipräsidium am Königstor teil. Dieses diente zwischen 1933 und 1945 als Gestapo-Hauptquartier für Nordhessen. Nach der Rede von Oberbürgermeister Geselle zu Ehren der Opfer des Nationalsozialismus referierte die Leiterin der Gedenkstätte Breitenau, Dr. Ann Katrin Düben, über frühe Konzentrationslager im 3. Reich. Die musikalische Untermalung erfolgte durch Kerstin Röhn auf dem Saxophon. Mit einer Kranzniederlegung durch die politischen Spitzen der Stadt endete die stimmungsvolle Zeremonie.
Text und Bilder: Hr. Krüger