Am 13. Oktober brachte ein ehemaliger ASS-Schüler nicht nur die Orgel in der Aula zum Klingen, sondern vermittelte den Anwesenden auch ungewöhnliche Seiten des Namenspatrons der Schule, den die meisten nur als Tropenarzt und großen Humanisten kennen.
Christos Theel war Schüler der Albert Schweitzer-Schule und machte 2012 sein Abitur. Er studierte anschließend Kirchenmusik und Orgel in Frankfurt am Main und Paris. Heute ist er Organist und Chorleiter an der Frauenfriedenskirche und der Katholischen Hochschulgemeinde Frankfurt am Main. Darüber hinaus ist er als Konzertorganist und Kirchenliedkomponist, mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Texte Lothar Zenettis, tätig. Er studierte außerdem Theologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Theologisch-Philosophischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt.
Nach kurzen Einführungen von Herrn Crede als Schulleiter und Herrn Krüger als Europaschul-Koordinator, der Schweitzer als Elsässer als den idealen Namenspatron einer Europaschule bezeichnete, erfuhren die knapp 30 Anwesenden von Christos Theel vieles über den Musiker Albert Schweitzer, der ein wichtiger Brückenbauer zwischen Frankreich und Deutschland war. Denn er war nicht nur Student des wichtigsten französischen Organisten überhaupt, Charles Marie Widor, sondern brachte diesem die Grundzüge des deutschen Chorals nahe und trug zu einer veränderten Sicht auf deutsche Musik in Frankreich bei. Ferner setzte sich Schweitzer für den Erhalt historischer Orgeln ein und finanzierte sein Tropenhospital nicht zuletzt mit den Einnahmen seiner Konzerte.
Während des Vortrages gab es neben Originalaufnahmen von Schweitzer an der Orgel bzw. an seinem Tropenklavier auch Musik von der selten zu hörenden Schulorgel, die Herr Theel mit großer Bravour spielte. Es war insgesamt ein gelungener Abend voller Musik, der einen neuen Blick auf Albert Schweitzer ermöglichte und viele Fragen dazu beantwortete.