Die Klasse 10 A hat mit ihrem Geschichtslehrer Herrn Krüger im Rahmen eines Projektvormittags, der von Frau Dr. Bartsch vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gestaltet wurde, am 1. Juli Grabsteine auf dem Kasseler Hautfriedhof gereinigt. Im Zentrum ihres Ausflugs in die Geschichte des Zweiten Weltkriegs standen die Bombentoten, die größtenteils im Jahr 1943 Opfer britischer Angriffe wurden.
Der Reinigungsaktion vorausgegangen war eine Gruppenarbeit zu der Strategie des Luftkrieges im Zweiten Weltkrieg, zum alltäglichen Umgang der Menschen mit der dauernden Bedrohung aus der Luft und schließlich zur Ausdeutung der Geschehnisse zur Zeit der Angriffe wie auch in den Jahrzehnten danach. Letztere spiegelt sich nicht zuletzt in der Gestaltung der Grabanlagen in den 50er Jahren. Den einfachen Freund- und Feindbildern der Kriegspropaganda hatten die Nachkriegsjahre zunächst wenig entgegenzusetzen, das zeigen die in Stein gemeißelten Zeugnisse der Zeit deutlich.
Die Reinigung war eher symbolisch gemeint. Die Zehntklässler sollten ein Gespür dafür bekommen, dass ein Einsatz zum Erhalt der Erinnerung auch mit relativ wenig Zeit- und Kraftaufwand Wirkung zeigt. Der Zeitrahmen reichte auch, um zu Gesprächen über das zuvor Gesehene und Gelernte anzuregen. Einigen Schülerinnen genügte das jedoch nicht. Sie baten darum, an einem Tag in den Ferien zu einem mehrstündigen Einsatz wiederkommen zu dürfen. (Dieses Projekt wurde tatsächlich während der Sommerferien mit zwei Schülerinnen und Herrn Krüger umgesetzt, worüber die HNA berichtet hat).